Niedrigbrand – von Waskins und Wandles
Brennen ist eine Wissenschaft für sich. Und ich als überwiegende Autodidaktin habe viel für meine Keramikkunst aus Büchern gelernt. Ein wichtiges Buch für Töpfer und Keramikkünstler ist „Niedrigbrand“. In dem Buch stellen fünf erfahrende, echte Praktiker, Keramiker mit Leib und Seele ihre Methoden und Techniken vor.
Reizvolle Farben und Effekte mit Raku, Rauch- und Kapselbrand von James C. Waskins & Pauls Andrew Wandless.
Sehr anschaulich zeigen diese Experten, welche Ergebnisse mit welcher Technik erzielt werden können. Neben den beiden Autoren James C. Waskins und Paul Andrew Wandless sind das noch Randy Brodnax, Don Ellis und Linda Keleigh.
Das Buch ist so aufgebaut, dass die jeweilige Brenntechnik vom Ofen, über die Techniken bis hin zu Glasurrezepten darstellt. Behandelt werden Raku, Gruben, Tonnen- und Kapselbrand. Jede dieser Techniken ermöglicht unterschiedliche Oberflächen. Kombiniert mit den entsprechenden Glasuren werden hochinteressante Farbenspiele und ausdrucksstarke Muster erzielt.
Du bist als Keramikkünstler ja immer auf der Suche. Was gibt der Ton an Form her? Was kann das Feuer dem Scherben an Seele einchauchen und welchen Glasur bringt den Charakter deiner Arbeit zur Geltung? Wie kannst du das noch nuancenreicher Gestalten? Hat man diese Grundhaltung, dann ist „Niedrigbrand“ eine wahre Fundgrube. Denn oft ist es ja so, dass man einen schönen Effekt erzielt, aber nicht genau weiß warum oder: es kommt nicht so heraus wie du es geplant hast. „Niedrigbrand“ hilft einem dabei. Nicht bei allem, aber das Verständnis für Brenntechniken wächst.
Die Autoren zeigen wie man Brennkapseln einsetzt oder wie man mit Alkohol rezdzieren kann oder erläutern wie man mit Aufdampfen von zarten Edelmetallen Effekte erzielen kann. Zugegeben: das habe ich noch nicht ausprobiert. Aber ich finde, es ist für jeden etwas dabei. Für interessierte Laien gibt es einen Einblick; Anfänger finden wertvolle Tipps und Experten denken sich bestimmt an der einen oder anderen Stelle: ohh, muss ich probieren 😉
Die Autoren und Künstler hatten sich für die Fotos und Erarbeitung des Buches zu einer Art Workshop in freier Natur getroffen. Auf einem Berggipfel im westlichen North Carolina (Künstler eben) wurden alle Techniken durchgearbeitet. Die Ergebnisse sind also tatsächlich in kurzer Zeit entstanden und „echt“. So wie das ganze Buch. Ich kann es empfehlen.
„Niedrigbrand“, erschienen bei Hanusch Verlag, hat 128 Seiten mit 311 farbigen Abbildungen, ist gebunden im Format 22,2 x 28,6 cm.
Ein Gedanke zu „Niedrigbrand – von Waskins und Wandles“
Kapselbrand ist schon lange auf meiner Warteliste ganz oben. Dein Artikel motiviert mich bald damit anzufangen. Danke, D.